Kreativität versus Künstliche Intelligenz: Generative AI

11. Mai 2023 Sabine Rödiger
Teil 2 | Generative KI: maschinenbasierte Kreativität

Generative KI-Systeme sind ein kontrovers diskutiertes Thema in der Kreativbranche. Diese Systeme nutzen Deep Learning-Algorithmen, um neue Inhalte auf der Grundlage von vorhandenem Material zu generieren, wie zum Beispiel Texte, Bilder, Musik oder sogar Videos. 

In diesem Kapitel möchte ich dir einen Einblick in die Welt der generativen KI-Systeme geben. Ich werde dir aufzeigen, wie ich diese Systeme nutze und welche Erfahrungen ich dabei gemacht habe. Außerdem werde ich dir konkrete Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Bereichen präsentieren, damit du eine Vorstellung davon bekommst, was mit generativer KI alles möglich ist.

Generative KI genauer erklärt

Generative KI-Systeme basieren in der Regel auf Deep-Learning-Technologien wie generativen adversariellen Netzen (GANs) oder variationalen Autoencodern (VAEs). Bei GANs handelt es sich um Systeme, die aus zwei Netzwerken bestehen: einem Generator, der neue Daten erzeugt, und einem Diskriminator, der entscheidet, ob die Daten echt oder gefälscht sind. Der Generator wird dann so trainiert, dass er immer bessere gefälschte Daten erzeugt, die vom Diskriminator nicht als solche erkannt werden können.

VAEs sind ein weiterer Ansatz zur generativen KI. Sie basieren auf der Idee, dass ein KI-System ein Latent Space-Modell erstellt, in dem bestimmte Merkmale eines Datensatzes codiert werden. Dieser Codierungsvorgang ermöglicht es dem System, neue Daten zu generieren, die auf der zugrunde liegenden Struktur des Modells basieren.

Generative KI-Systeme können in der Kreativbranche eingesetzt werden, um neue und originelle Inhalte zu generieren. Zum Beispiel können GANs dazu verwendet werden, realistische Bilder von Personen, Orten oder Objekten zu erzeugen, die nicht existieren, aber dennoch realistisch aussehen. VAEs können auch zur Erzeugung von Texten oder Musik verwendet werden, indem sie eine vorhandene Sammlung von Werken analysieren und daraus neue Stücke generieren.

Generative KI hat jedoch auch einige Herausforderungen und ethische Bedenken, da sie auch dazu verwendet werden kann, um gefälschte Inhalte zu erstellen, die als authentisch betrachtet werden könnten. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass solche Technologien verantwortungsbewusst eingesetzt werden, um unerwünschte Auswirkungen zu vermeiden.

Warum KI für die Kreativbranche relevant ist

Wie bereits im 1. Teil dieser Blogreihe beschrieben, ist die Verwendung von künstlicher Intelligenz (KI) in vielen Bereichen des täglichen Lebens bereits allgegenwärtig, sei es bei der Verarbeitung von Sprache, der Bilderkennung oder der Optimierung von Abläufen. Auch in der Kreativbranche gewinnt KI zunehmend an Bedeutung und wird bereits von Vielen eingesetzt.

Relevanz für Kreative

Ein wichtiger Faktor ist die zunehmende Automatisierung von repetitiven Aufgaben. KI-Systeme übernehmen das Katalogisieren von Bildern, das Erstellen von Texten oder die Erstellung von Layouts automatisch, was Zeit und Ressourcen spart. Das gibt Kreativen mehr Freiraum für schöpferische Arbeit, da sie sich auf komplexere und anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren können. In der Folge können Unternehmen schneller und effizienter arbeiten und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Analyse
KI-Systeme können Daten und Trends analysieren, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Vorhersagen zu treffen. Das kann bei der Identifizierung von Trends und Zielgruppen helfen und bei der Erstellung von Inhalten unterstützen, die auf diese abzielen. KI kann auch dazu beitragen, die Effektivität von Kampagnen zu messen und zu verbessern, indem sie Verhaltensmuster von Zielgruppen analysiert und Optimierungsvorschläge liefert.

Kreativität
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kreativität selbst. Viele KI-Systeme können kreativ sein und neue Ideen und Ansätze generieren. Generative KI-Systeme können beispielsweise Bilder, Musik oder Texte erzeugen, die von Menschenhand geschaffenen Werken schwer zu unterscheiden sind. Diese Technologie kann Kreativen dabei helfen, neue Ideen zu entwickeln oder sogar neue Formen der Kunst zu schaffen. Darüber hinaus können KI-Systeme helfen, Kreativität in Unternehmen zu fördern, indem sie eine Umgebung schaffen, in der Ideen und Innovationen gefördert werden.

Conclusio
Es gibt unter KollegInnen die Bedenken, dass KI die Kreativität von Menschen ersetzen könnte. Doch diese Befürchtungen sind meiner Meinung nach eher unbegründet. KI kann zwar repetitive und einfache Aufgaben übernehmen, aber die Kreativität und das künstlerische Schaffen selbst sind etwas, das von Menschen geschaffen wird und schwer von einer Maschine zu ersetzen ist. Vielmehr kann KI Kreativen helfen, die eigene Kreativität zu erweitern und zu verbessern, indem sie ihnen Tools zur Verfügung stellt, die die Arbeit erleichtern und inspirieren.

Auch ist die eigene Erfahrung unabdingbar, um die Korrektheit und Qualität der Ergebnisse zu kuratieren und zu bewerten. Was sich allerdings ändert wird, sind die einzelnen Arbeitsschritte bzw. ganze Produktionsabläufe.

Renommierte Branchentools mit KI-Unterstützung

In der Designbranche wird KI schon länger in vielen etablierten Anwendungen eingesetzt, um die Arbeit von Designern zu unterstützen und zu verbessern. Einige der bekanntesten Tools, die auf KI basieren, sind Adobe Photoshop und Adobe Illustrator.

Auch in der Bilderkennungssoftware Google Lens kommt KI zum Einsatz. Google Lens kann Objekte in Bildern erkennen und weitere Informationen dazu liefern. Zum Beispiel kann die Software den Nutzern sagen, welches Gebäude auf einem Foto zu sehen ist oder wo man ein bestimmtes Produkt kaufen kann.

Auch die häufig genutzte Grafikdesignplattform Canva bietet eine automatische Generierung von Farbschemata und Entwürfen an. Der Nutzer gibt dabei lediglich die gewünschten Farben und die Art des Designs ein, und das Tool generiert daraufhin passende Entwürfe.

Und auch Figma, ein Design-Tool für User Interfaces, setzt auf KI. Das Figma bietet eine Funktion namens „Auto Layout“, die automatisch Elemente wie Buttons und Textfelder auf einer Seite anordnet. Dabei wird berücksichtigt, wie viel Platz jeder Elementtyp benötigt und wie die Inhalte angeordnet werden sollten.

Weitere Anwendungen:

Adobe hat seit der Einführung von Sensei im Jahr 2016 einen wegweisenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kreativbranche vorangetrieben. Sensei ist eine leistungsstarke KI-Plattform, die in Adobe-Produkten wie Photoshop, Illustrator, InDesign und Premiere Pro integriert ist.

Ein herausragendes Beispiel für den Einsatz von KI bei Adobe ist die automatische Objektauswahl und -retusche in Adobe Photoshop. Seit 2017 können Designer dank Sensei automatisch Objekte in Bildern erkennen und präzise auswählen. Dies ermöglicht es ihnen, unerwünschte Elemente zu entfernen oder Hintergründe nahtlos zu ersetzen, wodurch zeitaufwändige manuelle Bearbeitungsschritte vermieden werden.

Ein weiteres beeindruckendes Feature ist die Texterkennungsfunktion, die seit 2018 in Adobe Illustrator verfügbar ist. Sensei erkennt Text in Bildern und wandelt ihn in bearbeitbaren Text um. Designer können so Texte direkt in ihren Illustrationen bearbeiten, ohne mühsame Vektorisierungsschritte durchführen zu müssen.

Auch in der Videobearbeitung hat Sensei seit 2019 in Adobe Premiere Pro große Fortschritte gemacht. KI-Algorithmen ermöglichen eine automatische Verbesserung von Unschärfen, Bildrauschen und Farben. Zudem können Bewegungsunschärfen korrigiert werden. Dies erleichtert es Videoeditoren, professionelle Ergebnisse in kürzerer Zeit zu erzielen.

Sensei hat auch Adobe InDesign seit 2020 revolutioniert. Die KI-gesteuerte Software schlägt automatisch passende Schriftarten, Bilder und Farbschemata für ein bestimmtes Design vor. Designer können so schnell auf inspirierende Vorschläge zugreifen und ihren kreativen Prozess beschleunigen.

Auch die Bildbearbeitung in Adobe Lightroom hat Sensei verändert. Durch automatische Analyse erkennt Sensei Gesichter, Objekte und Szenen in Fotos und schlägt automatische Verbesserungen vor. Zudem ermöglicht Sensei eine automatische Schlüsselworterkennung und Gruppierung von Fotos nach Personen. Fotografen profitieren von einer intelligenten Suche nach ähnlichen Bildern.

Adobe setzt kontinuierlich auf die Weiterentwicklung von Sensei, um den Einsatz von KI in der Kreativbranche voranzutreiben.

Diese Software-Beispiele zeigen, wie Künstliche Intelligenz in der Filmindustrie eingesetzt wird, um Arbeitsabläufe zu optimieren, Effekte zu verbessern und komplexe Aufgaben wie Objekterkennung, Bewegungsverfolgung und Bildanalyse zu automatisieren. KI trägt dazu bei, die Qualität und Effizienz von Filmarbeiten zu steigern und den kreativen Prozess zu unterstützen.

  1. Foundry Nuke: Eine führende Compositing-Software, die in der Filmindustrie weit verbreitet ist. Nuke nutzt KI für die automatische Objekterkennung, Rotoskopie und Maskierung, um den Arbeitsablauf in der Postproduktion zu beschleunigen.
  2. Autodesk Flame: Eine umfassende VFX- und Compositing-Software, die KI-gesteuerte Tools für die automatische Retusche von Bildern, die Entfernung von Objekten und die Restaurierung von historischem Filmmaterial bietet.
  3. Adobe After Effects: Eine beliebte Software für visuelle Effekte und Motion Graphics. After Effects integriert KI-Algorithmen für die automatische Bewegungsverfolgung, Texterkennung und Erstellung von Effekten, um den Erstellungsprozess zu beschleunigen und qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen.
  4. Blackmagic Design DaVinci Resolve: Eine umfassende Postproduktionssoftware, die KI-Algorithmen für die Rauschreduzierung, Upscaling von Bildern und automatische Farbgestaltung verwendet. Dadurch können Filmemacher die Bildqualität verbessern und den Workflow optimieren.
  5. Boris FX Mocha Pro: Eine leistungsstarke Tracking- und Rotoskopie-Software. Mocha Pro verwendet KI für präzises Motion Tracking, um komplexe Bewegungen in Filmsequenzen zu analysieren und Effekte nahtlos zu integrieren.
Diese 3D-Software-Tools demonstrieren den vielfältigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der 3D-Branche, angefangen von Animationsoptimierung über automatische Materialgenerierung bis hin zur Beschleunigung des Renderprozesses. KI trägt dazu bei, den kreativen Workflow effizienter und qualitativ hochwertiger zu gestalten.

  1. Autodesk Maya: Maya ist eine branchenführende 3D-Software, die in der Film- und Spieleindustrie weit verbreitet ist. Mit Hilfe von KI-gesteuerten Funktionen wie Autodesk’s Time Editor können komplexe Animationsprozesse vereinfacht und beschleunigt werden.
  2. NVIDIA Omniverse: Omniverse ist eine leistungsstarke Plattform für Echtzeit-3D-Kollaboration und -Simulation. Durch den Einsatz von KI-Technologien ermöglicht Omniverse fortschrittliche Echtzeit-Rendering-Funktionen und verbessert die Zusammenarbeit in der 3D-Produktionspipeline.
  3. Maxon Cinema 4D: Cinema 4D ist eine vielseitige 3D-Software, die in verschiedenen Bereichen wie Film, Fernsehen und Werbung eingesetzt wird. Mit der Integration von KI-Technologien können Benutzer z.B. durch automatische Texturierung und Materialgenerierung Zeit sparen.
  4. Adobe Dimension: Dimension ist eine Anwendung von Adobe, die das Erstellen von 3D-Visualisierungen und Compositing vereinfacht. Mit KI-Funktionen wie automatischem Hintergrundentfernungstool und Beleuchtungsoptimierung können Benutzer realistische 3D-Szenen erstellen.
  5. Pixologic ZBrush: ZBrush ist eine fortschrittliche 3D-Sculpting-Software, die Künstler in der Film- und Spieleindustrie nutzen. Durch den Einsatz von KI-gesteuerten Funktionen wie „Dynamic Subdivision“ und „Surface Noise“ können Benutzer detaillierte 3D-Modelle mit hoher Auflösung erstellen.
Hier sind fünf bekannte Beispiele für Software in der Audio- und Musikbranche, die Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Diese Beispiele zeigen den vielfältigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Musikbranche. Von der intelligenten Klangerzeugung und -modulation bis hin zur automatischen Audiobearbeitung bieten diese KI-gesteuerten Tools Musikern neue Möglichkeiten zur Kreation und Bearbeitung von Musik.

  1. Steinberg Cubase: Eine bekannte Digital Audio Workstation (DAW), die KI-Algorithmen verwendet, um intelligente Werkzeuge für die Musikproduktion anzubieten. Beispielsweise kann die Audio-to-MIDI-Funktion von Cubase Audiospuren in MIDI-Noten umwandeln, um Melodien und Harmonien zu erstellen.
  2. Spectrasonics Omnisphere: Eine Software-Synthesizer-Plattform, die fortschrittliche KI-Techniken zur Klangerzeugung nutzt. Mit KI-basierten Sound-Engines können Musiker komplexe und vielseitige Klänge erstellen und modulieren.
  3. Moog Subharmonicon: Ein analoger Synthesizer, der KI-Algorithmus-Techniken zur Schaffung einzigartiger Harmonien und subharmonischer Rhythmen verwendet. Der Subharmonicon kann komplexe musikalische Strukturen erzeugen und inspirierende Klanglandschaften schaffen.
  4. Avid Pro Tools: Eine führende DAW, die KI-gesteuerte Funktionen für die Audiobearbeitung und das Mixing bietet. Pro Tools nutzt KI-Algorithmen zur automatischen Klangverbesserung, intelligenten Pitch-Korrektur und Rauschunterdrückung.
  5. iZotope RX: Eine führende Audiobearbeitungssoftware, die KI-Algorithmen für die Rauschreduzierung, Audio-Reparatur und Restaurierung verwendet. RX bietet fortschrittliche Werkzeuge zur Entfernung von Rauschen, Knacken und anderen Störungen, um eine erstklassige Audioqualität zu erzielen.
  6. Waves NS1: Ein Noise Suppressor-Plug-in, das KI-basierte Algorithmen einsetzt, um unerwünschtes Hintergrundrauschen in Echtzeit zu reduzieren. NS1 erkennt und isoliert automatisch Hintergrundgeräusche, während der eigentliche Audioinhalt unberührt bleibt.
  7. Celemony Melodyne: Eine Software zur präzisen Tonhöhenkorrektur und Audio-Manipulation, die KI-Technologien verwendet. Melodyne ermöglicht es, einzelne Noten und Tonhöhen in Aufnahmen zu bearbeiten und anzupassen, um eine perfekte Tonhöhe und Klangqualität zu erreichen.
  8. Magix SOUND FORGE Pro: Eine professionelle Audio-Editing-Software, die KI-Funktionen für die Audiobearbeitung, Restaurierung und Mastering einsetzt. SOUND FORGE Pro bietet Werkzeuge zur Klangreparatur, automatischen Lautheitsanpassung und KI-basierten Effekten.
  9. Antares Auto-Tune: Ein beliebtes Plug-in für die Tonhöhenkorrektur in der Musikproduktion, das KI-Algorithmen nutzt. Auto-Tune erkennt und korrigiert automatisch ungenaue Tonhöhen und ermöglicht präzise Kontrolle über den Gesang.

KI-Bildgeneratoren

KI-Bildgeneratoren sind Softwareanwendungen oder Plattformen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren und in der Lage sind, Bilder zu generieren, zu verändern oder zu transformieren. Sie nutzen verschiedene KI-Techniken wie Deep Learning, neuronale Netzwerke und GANs (Generative Adversarial Networks), um visuelle Inhalte zu erstellen oder zu bearbeiten.

Diese Generatoren können auf unterschiedliche Weise eingesetzt werden. Einige ermöglichen es BenutzerInnen, eigene Bilder hochzuladen und mit verschiedenen Stilen, Effekten oder Filtern zu kombinieren, um ein neues künstlerisches Ergebnis zu erzielen. Andere Generatoren können Bilder basierend auf einer Textbeschreibung oder einer Skizze automatisch generieren, wobei die KI das Bild aus dem Kontext erstellt.

KI-Bild-Generatoren haben in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erlangt, da sie erstaunliche Ergebnisse erzielen können. Sie können fotorealistische Bilder erzeugen, künstlerische Stile nachahmen oder surreale und abstrakte Kreationen schaffen. Sie werden in verschiedenen kreativen Bereichen wie Kunst, Design, Fotografie, Film und Werbung eingesetzt, um visuelle Inhalte zu erzeugen und zu verbessern.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Qualität und Genauigkeit der Ergebnisse stark von den verwendeten KI-Modellen und den zugrunde liegenden Trainingsdaten abhängt. Einige Generatoren können beeindruckende Ergebnisse liefern, während andere möglicherweise weniger überzeugend sind.

Die 3 beliebtesten Text-zu-Bild-Generatoren
(Stand Mai 2023)

Text-zu-Bild-Generatoren sind KI-Modelle, die Bilder aus Textbeschreibungen generieren. Sie nutzen maschinelles Lernen und neuronale Netzwerke, um eine Verbindung zwischen Text und visuellen Konzepten herzustellen. Die Generatoren finden Anwendung in der Werbung, beim Storyboard-Erstellen und mehr. Die generierten Bilder können jedoch gelegentlich inkonsistent oder ungenau sein. Dennoch zeigen sie das Potenzial von KI in der visuellen Kunst und Kommunikation.

DALL·E 2

DALL·E 2 ist zweifellos der bekannteste Name unter den KI-Bildgeneratoren – und das aus gutem Grund. Er war der erste, der faszinierende und interessante Bilder erstellen konnte und weit genug verbreitet war, um viral zu gehen. Und obwohl der Erste nicht unbedingt der Beste sein muss, hat DALL·E 2 einiges zu bieten.

Mit einen kostenlosen OpenAI-Account lässt sich per Text eingeben, was man sehen möchte. Nach dem Klicken auf „Generieren“ und innerhalb weniger Sekunden stehen vier AI-generierte Bildvarianten zur Auswahl. OpenAI hat auch ChatGPT entwickelt, sodass man sich schnell zurechtfinden wird, wenn man dies bereits verwendet hat.

DALL·E 2 ist sehr einfach zu bedienen und hat auch einige leistungsstarke Funktionen. Der Bildeditor (der sich in der Beta-Phase befindet) ermöglicht es, zusätzliche generierte Rahmen hinzuzufügen, um ein Bild zu erweitern, egal ob Sie es mit DALL·E 2 generiert oder hochgeladen haben. Diese Technik, die als „out-painting“ bezeichnet wird, ermöglicht es Ihnen, größere Werke der KI-Kunst zu erstellen.
Es gibt auch einen Radiergummi, mit dem Sie Teile eines Bildes entfernen und durch KI-generierte Elemente ersetzen können (diese Technik wird als „in-painting“ bezeichnet).

Neben der DALL·E 2 Web-App bietet OpenAI auch eine API an, mit der Entwickler Apps erstellen können, die mit DALL·E 2 integriert sind. Dadurch ist es möglich,  DALL·E 2 mit Zapier zu verbinden, um automatisch Bilder aus Google Forms- oder HubSpot-Antworten zu erstellen – auch ist dies mit jeder anderen App möglich.

Midjourney

Midjourney liefert aktuell meines Erachtens die besten Ergebnisse unter allen Bildgeneratoren in dieser Liste. Die von ihm erstellten Bilder wirken zusammenhängender, mit besseren Texturen und Farben – und insgesamt sind die Ergebnisse einfach interessanter und visuell ansprechender.
Insbesondere Personen und reale Objekte wirken lebensechter und natürlicher als bei anderen KI-Bildgeneratoren, zumindest ohne viele Eingabeaufforderungen(Prompts).
Es ist bemerkenswert, dass es der erste KI-Bildgenerator war, der einen Kunstwettbewerb gewonnen hat.

Allerdings ist die Beta-Version von Midjourney nur über Discord zugänglich, wo die generierten Bilder öffentlich gepostet werden. Das verleiht allem eine coole Community-Atmosphäre, bedeutet aber auch, dass jeder sehen kann, was man erstellt. Während dies für manche Künstler kein Problem sein mag, kann dies ein Ausschlusskriterium sein, wenn Midjourney für geschäftliche Zwecke genutzt werden soll.

Die Hilfe-Dokumentation von Midjourney ist sehr gut und führt Nutzer durch den Einstieg sowie alle fortgeschrittenen Funktionen, wie verschiedene Modellversionen, das Hochskalieren von Bildern, das Mischen mehrerer Bilder und die Verwendung verschiedener Parameter zur Steuerung. Sobald die verschiedenen Optionen verstanden sind, sind die erzielbaren Ergebnisse wirklich erstaunlich.

Die kostenlose Testversion von Midjourney begrenzt Nutzer auf insgesamt 0,4 Stunden GPU-Zeit oder etwa 25 Bilder. Die Bilder sind außerdem auf eine CC BY-NC 4.0 Creative Commons nicht-kommerzielle Lizenz beschränkt. Das Basic-Abonnement beginnt bei 10 US-Dollar pro Monat und ermöglicht 3,3 Stunden GPU-Zeit pro Monat oder etwa 200 Bilder. Nutzer haben auch die Möglichkeit, zusätzliche GPU-Zeit zu erwerben und die Bilder kommerziell zu nutzen.

Midjourney-Preise: Kostenlos für ~25 Bilder; ab 10 US-Dollar pro Monat für das Basic-Abonnement, das die Generierung von ~200 Bildern pro Monat und kommerzielle Nutzungsrechte ermöglicht.

DreamStudio (Stable Diffusion)

Stable Diffusion ist eine Open-Source-Software und unterscheidet sich damit von DALL·E 2 und Midjourney. Das bedeutet, dass jeder mit den entsprechenden technischen Fähigkeiten die Software herunterladen und auf seinem eigenen Computer ausführen kann. Dadurch besteht die Möglichkeit, das Modell für spezifische Zwecke zu trainieren und anzupassen.

Dieser KI-Bildgenerator wird von nahezu allen Diensten verwendet, die KI zur Generierung von künstlerischen Porträts, historischen Porträts, architektonischen Renderings und vielem mehr einsetzen.

Stable Diffusion wird auch über die leistungsstarke öffentliche App DreamStudio angeboten, die von Stability AI entwickelt wurde. Mit DreamStudio erlangt man eine enorme Kontrolle über die verschiedenen Aspekte der Bildgenerierung mit KI. So lässt sich die Größe des endgültigen Bildes, den Grad der Übereinstimmung mit dem Textprompt, die Anzahl der Schritte des Diffusionsmodells und die Anzahl der generierten Bilder anpassen.
Darüber hinaus können Sie die Version des Algorithmus auswählen und sogar einen spezifischen Startwert und eine Abtastmethode eingeben, um reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.

DreamStudio bietet auch Funktionen wie In-Painting und Out-Painting an, die Ihnen zusätzliche Möglichkeiten zur Bearbeitung und Anpassung der Bilder bieten.

DreamStudio arbeitet mit einem Guthabensystem. Bei der Registrierung erhalten Sie 100 kostenlose Credits, mit denen Sie 500 Bilder mit den Standard-Einstellungen generieren können. Wenn Sie ein leistungsstärkeres Modell verwenden, größere Bilder generieren oder mehr Schritte durchführen möchten, werden die Credits schneller aufgebraucht. SMan hat die Möglichkeit, zusätzliche Credits zu kaufen, die ab 10 US-Dollar für 1.000 Credits erhältlich sind.

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